
Unter Einhaltung aller Corona-Vorschriften fanden am „Tag des offenen Denkmals“, der 2021 unter dem Motto „Sein und Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ stand, zwei Urban Walks der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild statt.

Dr. Gerhard Kabierske führte, „Auf den Spuren von Rhein- und Maxaubahn im ehemaligen „Millionenviertel“ von der Christuskirche über die Hildapromenade zum ehemaligen Stationsgebäude der Rheinbahn in der Moltkestraße.

Wir hatten dieses markante Gebäude, das vielen Karlsruhern als „Villa Kunterbunt“ bekannt ist, gewählt, nachdem wir im Herbst 2020 die OB-Kandidaten nach dem Umgang mit diesem Gebäude gefragt hatten, welche Strategie sie verfolgen würden, um dieses wenig beachtete, nach §2 DSchG als Kulturdenkmal ausgewiesene Gebäude langfristig für die Karlsruher Bevölkerung zu erhalten.
So war es eine besondere Freude, dass Frau Staatssekretärin Gisela Splett, rechte Hand des Finanzministers und damit zuständig für Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Eigentümerin der Immobilie Moltkestraße 31a, eine der Teilnehmenden des Urban Walks war. Nachdem sich für die Gruppe des Urban Walks die Pforten für dieses seit Jahrzehnten leerstehende, verschlossene Kulturdenkmal geöffnet hatten, erzählte Frau Splett ihre persönlichen Begegnungen mit dem Haus als ehemalige Stadträtin und betonte, dass das Land Baden-Württemberg sehr am Erhalt des Kulturdenkmals interessiert sei.

Eine künftige Nutzung sei zwar noch nicht gefunden. Dennoch werde in Kürze mit den Sanierungsarbeiten begonnen, um das Haus vor dem Verfall zu retten. Auf jeden Fall sei, so Gisela Splett, der Erhalt des einzigen noch erhaltenen Bahnhofs der ehemaligen Rheinbahn gewährleistet.
Im Inneren des Gebäudes zeigten sich noch die Puren der Kindergartennutzung, aber auch weit zurückreichende bauhistorische Zeugnisse eines ehemaligen Stationsgebäudes und einer Bahnwächterwohnung aus dem späten 19. Jahrhundert. Unter den Teilnehmenden waren auch Stadträtin Mathilde Göttel sowie Stadtrat Lüppo Cramer, die sich in der Vergangenheit für den Erhalt dieses Gebäudes eingesetzt haben.

Die Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich. Bürgerschaftliches Engagement hat auch hier dazu beigetragen, ein zwar wenig beachtetes, aber dennoch wichtiges Kulturdenkmal vor dem Verfall zu bewahren.
Wir hoffen, dass Politik und Verwaltung schon bald für das im Schweizer Stil erbaute Schmuckstück, das hinter einem Bretterzaun und mit Graffiti beschmiert noch seinen Dornröschenschlaf schlummert, eine Funktion definieren, die es mittelfristig für die Karlsruher Bürgerinnen und Bürger erfüllen kann.
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