Stand 2019: Rettung durch Verkauf und Sanierungspläne | Stand März 2018: Abrißbedroht
Das Haus wurde um 1800 als Torwächterhaus vor dem Ochsentor gebaut. Zweigeschossiger, fünfachsiger, traufständiger, frei stehender Massivbau. Bruchsteinmauerwerk verputzt; Satteldach.
Dass der Abbruch dieses Hauses überhaupt ernsthaft ins Auge gefasst werden kann, zeigt, welcher Paradigmenwechsel in der Stadtverwaltung vor sich gegangen ist und dass Stadtgeschichte und Stadtbild völlig privatwirtschaftlichen Interessen geopfert werden.
Das Stadtplanungsamt war Ende der 80er Jahre ungemein stolz, dass das Haus gerettet und mit kommunalen Sanierungsgeldern grundlegend erneuert wurde. Zunächst sollte das Häuschen damals der Anlage des Parkplatzes vor der Stadtmauer weichen, bis man kapierte, wie wichtig dieser historische Baustein für die städtebaulichen Situation am nördlichen Zugang zur Durlacher Altstadt ist, gerade im Zusammenspiel mit dem Gebäude der ehem. Fayence und dem Gasthaus „Ochsen“, beides Kulturdenkmale. Befördernd für die Erhaltung waren damals auch mehrere Artikel in den BNN und im Kurier.
Bei Durlacher Stadtführungen ist der Bereich um das ehemalige Ochsentor mit dem Torwärterhaus immer ein wichtiges Ziel. Aktuell ist dieses als eine der letzten in Durlach ablesbaren Torsituationen vom Abbruch bedroht!! Somit würde ein charakteristisches Merkmal der Altstadt von Durlach, die bis ins Mittelalter zurückreicht, unwiederbringlich verloren gehen. Sind es nicht diese Ortsbild prägenden Bauten und Kontexte, die unsere Geschichte lebendig werden lassen und unsere Städte lebenswert machen? Es wäre sehr schade, wenn dieses charakteristische Torwächterhaus der aktuellen Nachverdichtungspolitik zum Opfer fallen würde.
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