
Diese Militär-Kirche entstand 1952 innerhalb des Areals der ehemaligen „Rheinlandkaserne“ aus den dreißiger Jahren, die seit 1945 von den amerikanischen Besatzungstruppen als „Gerszewski Barracks“ genutzt wurde. Sie diente ausschließlich für die Gottesdienste der US-Army.
Ganz offensichtlich gab es damals ein Bauprogramm für solche Militärkirchen, ähnlich wie das ältere Notkirchenprogramm mit den rund fünfzig realisierten Kirchenneubauten in Ruinenstädten nach dem von Otto Bartning entwickelten System. Wie dieses sind auch die Amerikanerkirchen, die es auch in anderen US-Standorten gab bzw. noch gibt, nach einem Bausystem mit Holzbindern konzipiert, das freilich bei weitem nicht die gestalterische Qualität wie die Bartning’schen Notkirchen erreicht.
In Karlsruhe entstand neben der genannten Knielinger Kirche fast baugleich eine weitere in der Paul-Revere-Village, der heutigen Nordstadt, die heute von der Serbisch-Orthodoxen Kirche genutzt wird. Eine kleinere Variante befand sich zudem auf dem Gelände der ehemaligen Mackensen-Kaserne an der Rintheimer Querallee, die bis 1955 ebenfalls von den Amerikanern beschlagnahmt war. Diese Kapelle wurde vor einigen Jahren abgerissen. Auch die Knielinger Kirche war lange zum Abbruch vorgesehen, obwohl sie nach Abzug der Amerikaner in den frühen 90er Jahren auch von religiösen Gruppen genutzt wurde. Zum Abbruch kam es nicht, weil der Bau nach öffentlichen Diskussionen vom Landesamt für Denkmalpflege und der Unteren Denkmalschutzbehörde als Kulturdenkmal eingestuft wurde. Seit 2012 steht der Bau aber leer und es gibt wieder Diskussionen über einen Abriß.
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