Innenstadt: Garten Erbgroßherzogliches Palais

Erbgroßherzogliches Palais - Gartenplan WEinbrennerzeit
Garten des Erbgroßherzoglichen Palais‘ zur Weinbrennerzeit. (Markierung: Bereich, der für Forum Recht überbaut werden soll)

Die Planung des Forum Recht ist städtebaulich auch ein brisantes Thema. Luftbilder und der Blick auf den historischen Garten des Erbgroßherzoglichen Palais, in dem seit 1950 der Bundesgerichtshof untergebracht ist, führen es allen vor Augen:
So wünschenswert das Forum Recht für Karlsruhe ist und so stark die Lobby dafür: Auch hier ist eine gewaltige Nachverdichtungsmaßnahme geplant, für die eine Grünanlage mit 200-jähriger Geschichte in der steinernen Innenstadt empfindlich verkleinert und große Bäume geopfert werden sollen, ganz zu schweigen von der damit verbundenen städtebaulich einschneidenden Veränderung unmittelbar am Karlstor und um das eigentlich freistehend im Park konzipierte Monumentalgebäude des ehemaligen Erbgroßherzoglichen Palais’ von Josef Durm. Diese Bebauung des Parks war und ist eine Sünde an Städtebau und Stadtgeschichte.

Der Schelling-Bau entlang der Herrenstraße war in den 50er Jahren politisch umstritten, die Abbrüche an der Bürgerstraße in den frühen 90ern noch mehr. Nun kommt das nächste Stück Park, das aus dem letztverbliebenen Rest des ehemals breit angelegten Park herausgeschnitten werden soll – städtebaulich wieder fragwürdig. Vor dem Hintergrund der Investitionen des Bundes aber will niemand wahrhaben, dass hier eine historisch bedeutende Gartenanlage durch Überbauung zerstört wird.

Galatea-Brunnen BGH (1)
Garten des Erbgroßherzoglichen Palais mit Schelling-Bau (links) und der Bebauung Blumenstraße.