Jetzt Chance für Bartning-Haus nutzen

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Die Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild sieht große Chance für die Stadt durch den Verkauf des von Otto Bartning gebauten Kulturdenkmals (Franz-Rohde-Haus) in der Karlsruher Weststadt und fordert weitere Schritte für den Erhalt.

Die Nachricht vom Verkauf des Kulturdenkmals Franz-Rohde-Haus an einen Investor ist ein wichtiger  Schritt in die richtige Richtung. Auch die Ankündigung von Herrn OB Dr. Frank Mentrup, den Erhalt des Gebäudes und des Parks in jedem Fall sicherzustellen, begrüßt die Arbeitsgemeinschaft ausdrücklich.  

Die Arbeitsgemeinschaft vertritt die Auffassung, dass die Stadt von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch machen sollte und damit die Chance nutzt, visionäre Konzepte in einem Kulturdenkmal wegweisend voranzubringen und für Karlsruhe zu sichern.

Zugleich  mahnt sie, bei den künftigen Beratungen mit dem Investor nicht nur eine mittelfristige Lösung im Blick zu haben, sondern vor allem dauerhaft den Erhalt zu sichern.

„Es muss sichergestellt sein, dass auch in der Zukunft keine Bebauung des Areals und damit eine Zerstörung von unter Denkmalschutz stehendem Park und Haus möglich sein kann“, so Heinrich Hauß von der Arbeitsgemeinschaft. „Die Architektur- und Bartning-Stadt Karlsruhe muss sich klar für den authentischen  und unverbauten Erhalt dieses einmaligen Ensembles eines ihrer berühmtesten Söhne einsetzen, um hier keine Lücke in dessen Schaffen zu reißen“, wiederholte der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild nach der jüngsten Meldung vom Verkauf der Immobilie.

Nicht zuletzt die aktuell in der Städtischen Galerie zu sehende Ausstellung „Otto Bartning – Architekt einer sozialen Moderne“ zeigt, dass das ehemalige Altenwohnheim nicht nur eine Bedeutung für das Stadtbild in Bartnings Heimatstadt Karlsruhe hat , sondern auch überregional für die deutsche Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts Relevanz besitzt. Das Franz-Rohde-Haus ist das einzige Altenwohnheim im Gesamtschaffen des Architekten und einer der wenigen Bauten, die er während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland realisieren konnte.

Weiter empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft erneut, die Chance zu nutzen, mit klugen und zukunftsorientierten Konzepten dem Geist Bartnings als einem Bau-Visionär Rechnung zu tragen. Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild wurde daher jüngst Planungsvorschläge durch die mit dem Deutschen Werkbund verbundene „BauWohnberatung Karlsruhe“ erarbeitet. Das Ziel: eine Nutzung als Generationenhaus und gemeinschaftsorientiertes Wohnprojekt, betrieben in Eigenregie der Bewohnerschaft. Damit sei, so Heinrich Hauß, ein „Versorgungselement skizziert worden, das die Zukunft abbildet, und das ein für die Bürgerschaft ausgerichtetes Element für selbstbestimmtes Wohnen im Alter“ darstelle.