Beim heutigen Karlsruher Kulturfrühstück mit dem Thema „European Heritage Year 2018“ wurde klar, dass es zwar für die Größe der Stadt eine erstaunlich vielfältige Kulturszene in Karlsruhe gibt. Mit dem materiellen Bauerbe aber beschäftigt sich offenbar nur das Landesamt für Denkmalpflege. Im Hinblick auf die Erhaltung des baulichen Erbes sind allerdings die Einflussmöglichkeiten der Landesdenkmalpflege in den letzten 25 Jahren sehr viel schmäler geworden, im Hinblick auf das Stadtbild sind sie gleich Null. Leider waren beim Kulturfrühstück die Vertreter der Unteren Denkmalschutzbehörde, des Stadtplanungsamts, des Amts für Hochbau und Gebäudewirtschaft, des Gartenbauamts oder auch der Architektenorganisationen nicht anwesend. Sie alle sind eigentlich auch für das bauliche Erbe der Stadt verantwortlich und sollten sich überlegen, was sie zu einem „European Heritage Year“ konkret beitragen können. Offenbar fehlt ihnen aber allen das Bewusstsein dafür. Man will ja kein ‚Traditionalist‘ (vgl. BNN vom 22.1.2018 zur Diskussion um den Marktplatz) sein.
„Die Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild“ sieht vor diesem Hintergrund mehr denn je hier dringenden Handlungsbedarf. Denn Karlsruhe hat für das Erbe der internationalen Baukultur 200 Jahre lang entscheidende Beiträge geliefert.
Immer wieder haben Fachleute auf die weltweite Bedeutung der klassizistischen Stadtplanung und vor allem des Marktplatzes von Karlsruhe hingewiesen. Derweil laufen in Karlsruhe selbst die Diskussionen um die unglücklichen und stadtplanerisch falschen Neugestaltungen des Marktplatzes förmlich aus dem Ruder.
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