Allmählich verschwinden in Karlsruhe die Baustellen entlang der U-Bahn, und erste Bereiche werden in ihrer finalen Gestalt sichtbar. Die für das Bild der Straßen und Plätze so wichtigen Oberflächen gleichen mancherorts aber brutal zerhackten Mustern. Nicht die barrierefreie Gestaltung und Berücksichtigung von Sehbehinderten- und Blindenmarkierungen scheinen dafür die Ursache, sondern das Unvermögen der Planer, diese in ein ästhetisch befriedigendes Gesamtbild einzubetten. Was da am neuen Durlacher-Tor-Platz an unterschiedlichen Pflastern zusammenkommt, wie richtungslos die verschieden großen Steine verlegt sind, wie trivial aussehende Masten und Schaltkästen sich in den Weg stellen, wie unorganisch die Fußgänger- und Radwegführung ist und wie unangenehm für den Passanten die Flächen geneigt sind – das zeugt alles von der Überforderung der gegenwärtigen Stadtplanung, eine befriedigende Aufenthaltsqualität für alle Bürger herzustellen. Gestaltung findet nicht mehr statt. Ein solcher Platz lädt nicht zum Verweilen ein, nicht einmal beim Warten auf die nächste Tram.
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