
Auch am Hermann-Levi-Platz/ Ettlinger Tor ist der Umbau der Kriegsstraße unübersehbar. Dabei wird die massive Einfassung der neuen Einfahrt in die Theater-Tiefgarage die Fassade des denkmalgeschützen Baus von Hermann Billing verstellen und damit die Sicht auf das Kulturdenkmal erheblich verändern. Stadtgestaltung mit Blick auf historische Bausubstanz, mit Blick auf Ästetik und ein stimmiges Gesamtbild sucht man hier vergebens. Die inzwischen fertiggestellte, betonierte Parkhauszufahrt hat die Arkadenreihe der unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Reichspostdirektion für immer verunstaltet.
Von den Ambitionen eines Workshops, der die Gestaltung des Ettlinger-Tors als Einheit im Sinn hatte, scheint an dieser Stelle leider nichts übrig geblieben.
In der Ausschreibung des Wettbewerbs für den Theatervorplatz steht die Freiraumgestaltung im Zentrum – aber auch der Hinweis auf das architektonische Kulturensemble, zu dem das Gebäude von Hermann Billing am Herman Levi-Platz gehört:
„Gesucht wird ein freiraumplanerischer Entwurf, der an diesem besonderen Ort für Karlsruhe dem architektonischen Kulturensemble ein adäquates zeitgemäßes und repräsentatives Äquivalent im Öffentlichen Raum bietet.“ (Ausschreibungstext)
Stadtgestaltung an diesem – so der Ausschreibungstext – „besonderen Ort für Karlsruhe“ ist mit diesem Eingriff in die Aufsicht auf die Denkmalfassade auf der Südseite des Platzes nun nicht mehr zu erkennen.

Hier mehr zur wechselvollen Baugeschichte des Ettlinger-Tor-Platzes.
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